Unterhalb des Riesenecks, nicht weit von Jena entfernt, verbindet eine kleine Brücke über die Saale die Ufer der Orte Klein- und Großeutersdorf. Da diese in ihrer Bauart einzigartig in ganz Europa ist, zählt sie zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Region. Die wurde von einem aus Kahla stammenden Baumeister namens Paul Moser erbaut und ist bis heute die einzige Hängebrücke überhaupt, die über die Saale führt. Die neun Meter hohe Stahlbrücke misst insgesamt 90 Meter in der Länge und besitzt eine Spannweite von ganzen 56 MEtern. Mit ihrer Gehbahnbreite von 1,50 Metern trägt sie sogar bis zu 33 Tonnen.
Erste Pläne für den Bau entstanden in den Jahren 1870/71. Diese nahmen in den folgenden Jahren Form an und kamen im Jahr 1908 zur Ausführung. Als die Brücke schließlich fertig war, wurde viele Jahre lang, bis in den zweiten Weltkrieg hinein, von jedem der die Saale an dieser Stelle überqueren wollte, Brückenzoll verlangt. Gegen Ende des Krieges war das einmalige Bauwerk Ziel eines Sprengsatzangriffs und konnte erst in den sechziger Jahren weitgehend wiederhergestellt werden.
In den Jahren 1992/93 erfolgte die Sanierung, bzw. der Neuaufbau der Brücke durch die Groß- und Kleineutersdorfer selbst. Seither ist sie in ihrer vollen Pracht im mittleren Saaletal zu bewundern und kann selbstverständlich auch überquert werden.
Die Liebe der Gemeinde zu “ihrer” Brücke wird seit 1988 im Fünfjahresrhythmus mit einem Brückenfest besiegelt, in dessen Rahmen auch das große Badewannenrennen stattfindet. Ein grandioses Spektakel an dem jeder der will in einem schnellen und möglichst originellen Gefährt die Saale hinab fahren kann, da diese beiden Kriterien für die spätere Siegerehrung entscheidend sind. Der Begriff “Badewanne” sollte an dieser Stelle jedoch nicht in die Irre führen, da die eigens ausgetüftelten Gerätschaften durchaus auch andere Formen annehmen dürfen.
Darüber hinaus tat Gunnar Zander, ein aus der Region stammender Musiker, seine Leidenschaft zur Brücke in einem eigens komponierten Lied kund, welches erstmals zum Brückenfest 1998 von der Gruppe “Magnet” vorgestellt wurde.
Erste Strophe und Refrain:
“Ich fahr’ gern im Auto fort und manchmal ganz schön weit.
Da schau’ ich mir die Landschaft an, denn ich hab’ ja Zeit.
Brücken gibt es überall, doch es ist nicht zu fassen,
weil die meisten überhaupt nicht in die LAndschaft passen.
Refr. Keine Brücke ist wie uns’re, ham schon viele festgestellt.
So ‘ne schöne Schaukelbrücke gibt’s nur einmal auf der Welt.
Die ist nicht so groß und breit, das ist ‘ne kleine schmale.
Die schaukelt, die schaukelt und hängt über der Saale”.